Felsenbirne (Amelanchier)
Felsenbirne Ballerina (Amelanchier Ballerina)
In Holland gezüchtete Sorte.
Von allen Felsenbirnensorten werden die Früchte der Ballerina am liebsten von Vögeln verzehrt. Manchmal ist es schwer sie bis zur vollen Reife zu bewahren. Sie verfärben sich dabei allmählich von rosa, über rot bis violettblau, haben einen Durchmesser bis 15mm und sind sehr schmackhaft.
Die Sträucher erreichen bis 5m Höhe und sind von aufrechtem Wuchs.
Die botanische Zuordnung der Ballerina ist unsicher. Wahrscheinlich ist es eine Hybride der A.laevis. Sicher ist, daß es dank zahlreicher, großer Blüten und schriller Herbstfärbung eine der dekorativsten Sorten ist. Die Blätter sind etwas für Mehltau anfällig.
Felsenbirne Bluemoon (Amelanchier Bluemoon)
Ukrainische Fruchtsorte.
Strauch mit straff aufrechter Krone, bis 2,5m Höhe. Aufgrund der kompakten Maße wird er besonders für kleine Gärten empfohlen als auch für den Erwerbsanbau.
Die dunkelblauen, rundlichen Beeren reifen Ende Juni. Sie sind süß, aromareich und saftig, durchschnittlich 12mm dick (max. über 15mm). Sie hängen in lockeren Trauben zu je ungefähr 10 Stück. Man kann sie frisch oder getrocknet wie Rosinen verzehren oder auch verarbeiten.
Die Pflanze besitzt keine besonderen Bodenansprüche – vermieden sollten nur nasse und verdichtete, stark tonhaltige Standorte. Volle Sonnenbestrahlung ist vorteilhaft.
Felsenbirne Blue Ray (Amelanchier Blue Ray)
Neue amerikanische Sorte von ungewisser Artzugehörigkeit. Hoher Strauch mit starkem Wuchs und aufgerichteter Krone.
Sehr ertragreich. Die in lockeren Trauben hängenden Früchte sind zwar nur mittelgroß, aber geschmacklich, neben Bluemoon und Ballerina, eine der besten.
Blue Ray wird vor allem als Tafelobst für Hausgärten empfohlen.
Erlenblättrige Felsenbirne Forestburg (Amelanchier alnifolia Forestburg)
Kanadische Sorte, die bis 4m Höhe erreicht und für den Erwerbsanbau empfohlen wird. Anfangs wächst sie aufrecht, wird im Alter aber weit ausladend.
Sehr ertragreich. Beeren groß, durchschnittlich 12,5mm dick, in dichten Trauben bis 10 Stück. Sie reifen ziemlich gleichmäßig, mittelfrüh, nach der Sorte Smoky. Sie sind süß und schmackhaft.
Alle Felsenbirnen sind selbstfertil; Kreuzbestäubung bringt keine merkliche Ertragssteigerung.
Erlenblättrige Felsenbirne Smoky (Amelanchier alnifolia Smoky)
Kanadische Sorte, die bis 4m Höhe erreicht und für den Erwerbsanbau empfohlen wird. Anfangs wächst sie aufrecht, wird im Alter aber weit ausladend.
Bislang ist Smoky die ertragreichste aller Sorten und ermöglicht eine Ernte von durchschnittlich 8kg pro Strauch. Beeren ungefähr 12,3mm groß, in Trauben bis 10 Stück vereint. Sie reifen ungleichmäßig ab Mitte Juni und sind saftig, schmackhaft und sehr süß.
Felsenbirnen brauchen keinen jährlichen Aufbauschnitt. Erst bei über zwanzigjährigen Pflanzen kann ev. eine Auslichtung vorgenommen werden. An offenen Standorten sollten junge Pflanzen im Winter durch Netze gegen Wildverbiß seitens Hase und Reh geschützt werden.
Kurze Beschreibung der Felsenbirnen (Amelanchier spp.)
Die Gattung Felsenbirne ist nahe mit der Apfelbeere (Aronia) und den Vogelbeeren (Sorbus) verwandt, hat aber wenig mit der Birne gemein. Es wurden über zwanzig Arten der Felsenbirne benannt, die auf der gesamten Nordhalbkugel vorkommen, mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Nordamerika. Die Mehrheit von ihnen bildet essbare Früchte, bei einigen sind sie sehr schmackhaft.
Obwohl es mittlerweile zahlreiche Sorten gibt, sind die Felsenbirnen noch keine domestizierten Pflanzen im eigentlichen Sinne dieses Wortes. Die meisten sind nämlich nicht dank langjähriger Zuchtarbeit und Kreuzung durch menschliche Hand entstanden, sondern in der freien Wildbahn gefundene Formen. Man kann also davon ausgehen, dass infolge weiterer Selektion neue, noch bessere Sorten auftauchen.
Im kommerziellen Obstbau befinden sich z.Z. ung. 30 Sorten, die hauptsächlich von der Erlenblättrigen Felsenbirne (Amelanchier alnifolia) abstammen, welche wild in den USA und in Kanada vorkommt (ihre Früchte wurden schon von den Indianern gesammelt!) und die auch vor allem dort angebaut werden.
Die Erlenblättrige Felsenbirne ist ursprünglich eine Präriepflanze, stellt demzufolge generell geringe Ansprüche und gibt sich mit einem weiten Spektrum des Boden-pH-Wertes zufrieden. Man sollte nur dauerfeuchte Stellen und verdichteten Boden meiden. Natürlich wird sie bei obstbaulicher Nutzung unter besseren Bedingungen größere Erträge bringen. Ein vollsonniger Standort ist vorteilhaft.
In tiefer Winterruhe sind Felsenbirnen vollständig winterhart und können auch Temperaturfälle unter -50C ertragen. Frostschäden können eventuell an entfalteten Blüten entstehen, jedoch geschieht dies unter europäischen Verhältnissen außerordentlich selten, da die Blüte im April/Mai stattfindet, also schon nach der Zeit der Spätfröste im Vorfrühling aber noch vor den Eisheiligen.
Alle Felsenbirnen sind selbstfertil und eine Fremdbestäubung steigert den Fruchtansatz nicht merklich. Einige Sorten der Felsenbirne weichen jedoch in der Blütezeit ab, was vor Ernteverlust im Falle von Spätfrösten schützt. Auch die Fruchtreife setzt bei verschiedenen Sorten unterschiedlich ein und ermöglicht im Kleingartenbereich längere Zeit erntefrisches Obst zu genießen, im gewerblichen Anbau dagegen die Erntearbeiten über eine längeren Zeitraum zu verteilen.
Auf Obstplantagen wird ein Pflanzenabstand von 1m in der Reihe sowie 3,5-4m zwischen den Reihen empfohlen. Bei maschineller Ernte sollte der Reihenabstand auf 5m erhöht werden. Dies ergibt 2000-2857 Pflanzen pro Hektar.
Gewöhnlich beginnen Felsenbirnen im Alter von 2-3 Jahren zu tragen. Aus kommerzieller Sicht bedeutsame Erträge treten im Alter von 7-8 Jahren ein, das Ertragsmaximum wird zwischen dem 12. und 15. Standjahr erreicht und kann bei guter Kultur nochmal die gleiche Zeitspanne anhalten. Es sind langlebige Sträucher - der produktive Zeitraum beträgt 30-50 Jahre.
Maximal konnte von Sträuchern einiger Sorten ein Ertrag von bis zu 15kg erzielt werden. Die Früchte der Felsenbirne sind gesund und schmackhaft und zum Frischverzehr geeignet, können im getrockneten Zustand wie Rosinen oder in verarbeiteter Form verwertet werden. Sie enthalten durchschnittlich 18% Zucker, sind reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium sowie Vitaminen aus den Gruppen A, B und C.
Wir bieten okulierte Pflanzen und empfehlen, sie bis unterhalb der Veredlungsstelle einzupflanzen, um den Edeltrieb zu bewurzeln. Im Kleingartenbereich entfallen Schnittmaßnahmen. Erst bei alten Pflanzen kann man einen Verjüngungsschnitt vornehmen. Auf unbefriedeten Anlagen sollten besonders junge Pflanzen im Winter durch Maschendrahtgewebe vor Wildverbiss geschützt werden. Reife Früchte werden gerne von Vögeln verzehrt (vor allem Staren und Tauben).
Felsenbirnensträucher sind ökologisch wertvoll. Viele Felsenbirnen sind zudem auch fast das ganze Jahr über dekorativ. Im Frühling entwickeln sich zahlreich noch vor oder gleichzeitig mit den Blättern, weiße Blüten. Bei manchen Arten ist der junge Austrieb zusätzlich kupfrig rot! Die anfangs roten Früchte verfärben sich zu Sommeranfang purpur- bis dunkelblau. Die herbstliche Farbenpracht reicht von leuchtend gelb, über orange, bis zu feurig rot.
Mancherorts finden man Felsenbirnen verwildert in Wäldern und Gebüschen.
Pflanzanleitung:
- gleich tief einpflanzen wie im Topf (in diesem Fall in das ausgehobene Loch einen starken Pfahl eintreiben und an ihn anbinden) oder bei veredelten Pflanzen so, dass sich die Veredlungsstelle 5-10cm unterhalb der Erdoberfläche befindet (um den Edeltrieb zu bewurzeln)
- im Vorfrühling die Triebe auf etwa 50cm über dem Erdboden einkürzen oder um die Hälfte